Die Anreise nach Neapel verlief ohne Komplikationen, wie auch die Weiterfahrt zur Unterkunft in Sorrent, einer Kleinstadt etwa 40 km südlich von Neapel. Die Unterkunft bot den Teilnehmern mehrere Bungalows, welche einen wunderbaren Ausblick auf den Golf von Neapel (s. Photo) ermöglichten.
Jeden Morgen gegen 9 Uhr machte sich die Reisegruppe voller Vorfreude auf den Weg zu den verschiedenen Ausflugszielen, die man gut mit Bus und Bahn erreichen konnte.
So ging es am zweiten Tag zunächst nach Pompeji und auf den Vesuv. In Pompeji besichtigten wir die alten Stadtmauern, zahlreiche Gebäude sowie das große Forum. Uns alle hat die gut erhaltende Beschaffenheit der antiken Ausgrabungsstätten beeindruckt (siehe Gruppenphoto unten).
Im Anschluss bestiegen wir den Vesuv, der 1281 m über dem Meeresspiegel liegt. Auch wenn der Aufstieg auf den Vulkan kräftezehrend war, lohnte sich der uns gebotenen Ausblick auf den Krater, die Stadt Neapel und das Tyrrhenische Meer (Photo unten).
Am nächsten Tag folgte morgens eine Stadtführung durch das quirlige Zentrum von Neapel und nachmittags ein Besuch im Nationalmuseum für Archäologie.
Eine fachkundige Reiseführerin erklärte uns an diesem Tag die Stadtgeschichte sowie die Architektur und Traditionen Neapels. Die Führung startete am Dom, wo die Reliquien des durch sein Blutwunder berühmten Stadtpatrons S. Gennaro aufbewahrt werden: Zweimal im Jahr verflüssigt sich sein in einer Ampulle aufbewahrtes Blut. Der weitere Weg führte uns durch enge und volle Gassen, die uns regelmäßig Überraschungen boten. Die Führung endete bei der Lieblingshochzeitskirche der Neapolitaner, der Franziskanerkirche S. Chiara, wo bei unserer Ankunft auch prompt eine Trauung stattfand.
Der Nachmittag gehörte ganz der Antike. Im Nationalmuseum für Archäologie, dem größten Archäologiemuseum Italiens, werden weltberühmte antike Großstatuen und Mosaiken sowie verschiedenste Gegenstände aus den Ausgrabungen in Pompeji und Herculaneum ausgestellt. Hier steht unsere Gruppe vor dem berühmten Alexander d.Gr.-Mosaik (siehe Photo).
Am Sonntagmorgen konnte sich die Gruppe selbst einteilen. Die einen verbrachten den Vormittag am Strand des Tyrrhenischen Meeres. Die anderen fuhren mit einem Schnellboot von Sorrent hinüber nach Neapel und besichtigten den Stadtteil Chiaia mit der barocken Prachtkirche S. Franceso di Páola, in Mergellina die berühmte Marienwallfahrtskirche S. Maria die Piedigrotta und im Villenvorort Posillipo die Renaissance-Kirche S. Maria del Parto, 1520 gestiftet von Jacopo Sannazaro, einem der größten neulateinischen Dichter. Gewissermaßen als Krönung einer Latein-Exkursion in Neapel besuchte diese Gruppe das Grab des römischen Nationaldichters Vergil im Parco Virgiliano. Unterwegs nutzen wir auch eine Funicolare, das ist eine Stand- bzw. Schienenseilbahn. Mit ihr kamen wir auf die Hügelkuppe des Posillipo und konnten auf die andere Seite Neapels hinübersehen, wo etwa die große Fußballarena „Stadio San Paolo“ des SSC Neapel liegt.
Am Grab Vergils.
(Das Photo schoss übrigens eine italienisch sprechende Ukrainerin, die aber dafür von zwei IKG-Schülerinnen mit perfekten Russischkenntnissen angesprochen werden konnte.)
Am späten Nachmittag trafen sich beide Gruppen bei der Kirche S. Gaetano, um in die bis zu 80 Meter tiefen Katakomben Neapels hinabzusteigen. Während dieser interessanten Führung durch den Sutterraneo lernten wir auch viel über die Geschichte Neapels während des 2. Weltkriegs, da die ursprünglich als Zisternen genutzten Katakomben als Luftschutzbunker benutzt wurden.
Der vorletzte Tag begann mit einem Ausflug nach Herculaneum, wo die Jugendlichen eine Reihe von antiken Ausgrabungen zu sehen bekamen, darunter die berühmten Skelette jener Flüchtenden, die von der pyroklastischen Wolke eingeholt wurden und in Bruchteilen von Sekunden erstarrten.
Mittags konnte, wer wollte, sich bei der Pizzeria da Michele – angeblich die beste Pizzeria der Welt – anstellen, um nach etwa einer Stunde Wartezeit eine köstliche Pizza Margharita verzehren zu dürfen.
Nachmittags stiegen wir hinauf zum "Museo di Capodimonte", ursprünglich der Königspalast, heute eines der bedeutendsten europäischen Museen. Dort bot sich unter fachkundiger Führung ein faszinierender Anblick auf Gemälde großer Meister wie Raffael, Michelangelo, Tizian und Caravaggio. Die Neapel-Exkursion klang schließlich in Sorrento aus mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch am Meer.
Der Abreisetag, der wie alle vorherigen Tage Traumwetter bot (24-26 Grad mit Sonnenschein tagsüber, 24 Grad Wassertemperatur des Mittelmeers), verlief bis auf den etwas verspäteten Abflug problemlos. Ein Abschiedsphoto aus dem Flieger zeigt noch einmal das herrliche Panorama (s. Photo unten).
Alle IKG-Schülerinnen und Schüler können nun – trotz mancher Anstrengungen an den sechs Tagen (am Abend nach dem Besuch des Museo di Capodimonte zählte man über 26.000 Schritte) – auf eine sehr gelungene, äußerst interessante und ereignisreiche Fahrt in die faszinierende Stadt Neapel zurückblicken.
Arrivederci, Napoli!
Anna Katharina Busch (Q1) und Julia Lemke (Q1)