Am 18.09.2019 war es endlich soweit! Der Gegenaustausch mit unserer Partnerschule aus Israel in Netanya startete. Schon im Bus zum Flughafen fing das ein oder andere Gefühlschaos bei manchen von uns an. Wie wird es in Israel sein? Was wird mich erwarten? Wie wird meine Gastfamilie sein und komme ich genauso gut mit meinem/meiner Austauschschüler/-in klar wie bei uns? Werde ich es schaffen, mich eine Woche auf Englisch mit der Gastfamilie zu verständigen? Wie wird das Wetter sein, wann kann ich zum Meer?
Doch die Freude überragte und bekämpfte die vielleicht am Anfang bestehenden Zweifel. Denn als wir am Abend auf unsere Austauschgruppe trafen, waren die bereits Feuer und Flamme uns wiederzusehen und es war ein freudiges Wiedersehen. Als wir an der Schule ankamen, warteten bereits die Gasteltern, welche uns herzlich in Empfang nahmen. Am späten Abend trafen sich die meisten noch im Burgerladen und ließen den Abend entspannt ausklingen.
Der nächste Tag ließ nicht lange auf sich warten und begann um 8 Uhr an der Schule, von wo aus wir nach Tel Aviv gefahren sind und eine Grafittitour mit einem Guide machten, welcher uns über verschiedene Werke aufklärte. Anschließend fuhren wir zu dem Museum „Dialogue in the dark“, welches uns einen Einblick in die Sehbehindertenwelt ermöglichte. In kleinen Gruppen und einem Guide durchquerten wir verschiedene Räume im Dunklen und lernten somit, unseren anderen Sinnen zu vertrauen. Ausklingen ließen wir den Nachmittag am Hafen von Tel Aviv.
Der Freitag begann eher etwas chaotisch, denn in Israel ist es normal, dass man nicht immer so pünktlich ist und dass Pläne manchmal ganz schnell und spontan umgeworfen werden, aber das macht es ebenso interessant. Wir besuchten verschiedene Spots, welche von israelischen Schülern vorgestellt worden sind. Auch die Fotos durften nicht fehlen, sodass jede freie Sekunde dafür genutzt wurde, Erinnerungen bildlich festzuhalten.
Ein freier Tag erwartete uns am Samstag, den wir zu Beginn am Strand verbracht haben. Gegen Nachmittag fuhren manche ins Stadion und abends wurde eine Überraschungsparty für einen Austauschschüler veranstaltet.
Sonntag begann der Trip nach Jerusalem, wo wir uns den Davidturm anschauten und durch einen engen Wasserkanal wanderten und anschließend den ganzen Weg auch in engen Gängen zurück gehen durften. Bei den Temperaturen war das Wasser vielleicht erst einmal eine Abkühlung, doch der Rückweg war alles andere als angenehm. Es war eng, schmuddelig und heiß, aber sowas gehört dazu und schenkte uns eine weitere neue Erfahrung. Anschließend fuhren wir zum Markt „Mahane Yehuda“ und schauten uns etwas um. Am Abend trafen wir in der Jugendherberge ein und feierten in den Geburtstag von Florian, einem unserer Schüler, hinein.
Gegen 10 Uhr am nächsten Tag besuchten wir das Museum „Yad Vashem“, welches uns die Scheußlichkeit des Holocaust veranschaulichte und uns daran erinnern sollte, wie schlimm das alles war, um aus solchen unbegreiflichen Fehlern zu lernen. Wir wurden gut von dem Lehrerteam Frau Knauer und Frau Wüller betreut, welche uns gerade nach dem Besuch zur Seite standen, wenn dies erwünscht worden ist. Nach der Rückkehr trafen wir uns am Abend und feierten eine Abschlussparty und ließen den Tag ausklingen.
Schon war es Dienstag und der vorletzte Tag brach an. Auf dem Programm stand an diesem Tag Wandern, doch unverhofft kommt oft. Zuerst war der Bus kaputt und somit mussten wir auf der Autobahn auf einen Ersatzbus warten. Darauf folgte, dass die israelische Lehrerin selber noch nie am Kibbutz im Fluss war, sodass das Wandern zu einem Spaziergang wurde und wir anschließend ein Picknick machten. Somit folgte eine schnelle Rückkehr nach Netanya und wir trafen uns alle zum Abschluss des Austauschs in Tel Aviv und ließen dort den Abend ausklingen und den Austausch Revue passieren.
Schwupp, und schon war es wieder Mittwoch und die Heimreise stand auf dem Plan. Den Morgen verbrachten die meisten noch in der Mall und anschließend fuhren wir zum Flughafen. Es war an der Zeit Abschied von den Menschen, aber auch von einem wundervollen und besonderen Land zu nehmen, wobei auch ein paar Tränen flossen. Somit endete eine besondere und erfahrungsreiche Reise!
(Claire Siehoff)