"Ghana" gewinnt in Dortmund bei der zweiten von fünf bundesweiten Vorausscheidungen zum Partnerschulturnier der Schacholympiade in Dresden 2008.
Partner der „Goldküste“ war dabei das Städt. Gymnasium Meschede. Die Sauerländer wollen nun auch im November beim Finale in Dresden Gold für ihr Partnerland holen. Damit könnte das Nationalteam des kleinen afrikanischen Landes sicher stolz sein auf seine Partnerschule, denn Ghana gehört bei der richtigen Schacholympiade vermutlich nicht zu den Favoriten. Ähnliches gilt wohl auch für Kirgisien, das in Dortmund Zweiter wurde und von einer Hochburg des Grundschulschachs in NRW vertreten wird, der St. Sebastian Schule aus Raesfeld. So wie die Münsterländer Grundschüler beschäftigten sich auch viele andere Schulen im Unterricht intensiv mit ihrem Partnerland. Denn an der Schacholympiade nehmen nicht nur Länder teil, von denen man ohnehin schon einiges in der Schule lernt. Die Niederländischen Antillen muss man sicher erst mal auf der Weltkarte suchen. Einige schrieben im Vorfeld die Botschaften des jeweiligen Landes an, um Informationen zu erhalten. An anderen Schulen wurde sogar die jeweilige Landessprache gelehrt oder landestypische Mahlzeiten gekocht, sowie Großmeister zu den Schach-AGs eingeladen. An einer Schule ging das Engagement sogar so weit, dass eine einwöchige Ausstellung in einem Einkaufszentrum organisiert wurde, bei der Passanten sich über das Land informieren konnten.
Was haben Frankreich und Montenegro gemeinsam? Beide konnten sich ebenfalls für das Finale qualifizieren und werden von Schulen aus Hamm repräsentiert, Frankreich vom Freiherr-von-Stein-Gymnasium und Montenegro von der Grundschule Uentrop. Zusammen mit sechs weiteren teilnehmenden Partnerschulen reiste die Delegation aus der westfälischen Stadt im Reisebus an und bereitete sich schon im Vorfeld durch einen eigenen Länderkampf auf Dortmund vor.
Zur großen Freude der Gastgeber vom Dortmunder Immanuel-Kant-Gymnasium schaffte es auch Lettland ins Finale. Das IKG ist nämlich Partnerschule von dem kleinen baltischen Land mit der großen Schachtradition. Von dort stammt neben dem ehemaligen Weltmeister Michail Tal auch der Dortmunder Großmeister Arkadij Naiditsch, dessen jüngere Schwestern gerade ihr Abitur am IKG machen. Die Mannschaft trat an mit Thomas Boecker, Sören Böhm, Chantal Zelbel, Fabian Schierok, Steffen Kreis, Nico Hausmann, Richard Fuhr und Steffen Erber. Erst nach einem spannenden Kampf gegen Portugal (Paderborn), der nach 0-2 Rückstand noch Unentschieden endete, war der begehrte 5. Qualifikationsplatz gesichert.
Die weiteste Anreise hatte sicherlich das Team Kanada hinter sich, das zwar nicht über den Atlantik, aber doch immerhin aus dem saarländischen Ottweiler nach Dortmund kam und dafür sogar zwei Übernachtungen einplanen musste. Die Kanadier konnten durch eine gelungene Präsentationswand beeindrucken, für die sie sich sogar die Bilder per Postkarte eigens aus Kanada schicken ließen.
Aber auch viele andere Teams sorgten für ein farbenfrohes, internationales Flair mit Flaggen und Trikots. Den vor dem Turnier gesprochenen „schacholympischen“ Eid beherzigten ebenfalls alle Teilnehmer vorbildlich und waren gute Botschafter ihrer Partnerländer.
Die Helfer von den Schachfreunden Brackel, dem IKG und der Schachjugend NRW trugen durch gute Verpflegung, Spiele und Malaktionen zwischen den Runden ihr Bestes zur freundlichen Atmosphäre des Turniers bei. Schade, dass eine Schacholympiade nicht regelmäßig in Deutschland stattfindet. Zumindest können sich alle noch auf den großen Höhepunkt im November in Dresden freuen. Bericht: Ch.Goldschmidt |
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Das IKG/Lettland Team (jeweils v.l.): |
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