Schon immer, aber insbesondere seit ein paar Monaten, ist das Thema Rechtsextremismus omnipräsent, ob in den Medien, in der Schule oder sogar im eigenen Alltag. Diskriminierung von Menschen ist nichts Neues, aber vor allem neuere politische Begebenheiten zeigen, wie wichtig es ist, nicht allein über Rechtsextremismus an sich aufzuklären, sondern vor allem über den Umgang damit zu informieren und Demokratieerziehung zur Tagesordnung zu zählen.
An unserer Schule sollte innerhalb der letzten zwei Monate genau das passieren: Aufklärung. Somit erklärten sich einige Schüler*innen aus der Q1 und Q2 dazu bereit, die von der Friedrich-Ebert-Stiftung bereitgestellte Ausstellung zum Thema Rechtsextremismus (und Demokratie) zu leiten, um SchülerInnen der 9. und 10. Klassen dieses wichtige Thema näherzubringen und ihren Alltag mit Aufmerksamkeit und Courage zu füllen.
Jede Person, die sich schon einmal genauer mit Rechtsextremismus auseinandergesetzt hat, weiß, wie umfassend und komplex dieser ist und wie leicht dieser mit anderen Ideologien oder Weltbildern zu verwechseln ist. Um keine falschen Informationen in die Welt zu tragen, setzten sich die engagierten Schüler*innen einen Nachmittag lang intensiv mit der Ausstellung auseinander, spielten Probevorstellungen durch und diskutierten verschiedenste Szenarien, Begriffe und eigene Erfahrungen mit zwei Fachleuten der Friedrich-Ebert Stiftung, die den Tag betreuten. Innerhalb der Ausstellung sollte neben trockenen Fakten, insbesondere zum Handeln appelliert werden. Rechtsextremismus umfasst die Ungleichwertigkeit von Menschen z.B. hinsichtlich Herkunft, Religion, Geschlecht, Sexualität, sozialer Position etc. und ist dabei häufig mit Gewalt verbunden. Solche Einstellungen sind keinesfalls mit unserer Demokratie, geschweige denn den Menschenrechten, vereinbar und sollten daher keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.
Die Realität sieht bekanntlich jedoch anders aus, also ist es wichtig, dass wir unsere Stimmen erheben und dazu ist kein Parteibeitritt erforderlich. Es beginnt im Alltag eines jeden Einzelnen, ob das bedeutet, sich gegen diskriminierende Kommentare auszusprechen, Menschen zu verteidigen oder einfach ein offenes Ohr für die zu haben, die sich ausgegrenzt fühlen. Denn ganz oft beginnt Diskriminierung genau dort. Menschen fühlen sich allein oder unfair behandelt und versuchen diesen Frust an Minderheiten
auszulassen, indem sie ihnen die Schuld für ihr eigenes Elend geben. Doch so funktioniert das Leben nicht. Man trägt selbst die Verantwortung für sein Leben und kein Gefühl der Welt erteilt einem das Recht, andere abzuwerten bzw. zu diskriminieren.
Also: Seid aufmerksam, seid laut, wenn es sein muss und ihr euch selbst damit nicht in Gefahr bringt und seid trotzdem respektvoll. Sprecht mit Menschen über Erfahrungen oder Situationen, die euch bedrücken, hört euch zu und seid nett und rücksichtsvoll zueinander. Sprecht mit Menschen, die zu rechtsextremen Aussagen neigen, zeigt ihnen, dass sie gehört werden und verdeutlicht ihnen dann, warum das, was sie denken, zu keinem guten Resultat führen kann. Jeder von uns kann etwas verändern und egal wie klein die Veränderung sein mag, manchmal sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken.
Noelle Pernleitner, Q2