Am 23.02.2023, einem Donnerstag, auf französisch jeudi, brachen wir, 19 Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse unserer Schule, nach Vesoul auf, um dort eine Woche lang unseren Frankreich - Austausch zu verbringen. In Begleitung von Frau Reese und Frau Staudacker fuhren wir vom Dortmunder Hbf los und erreichten abends endlich das Collège Marteroy, wo wir von unseren Gastfamilien bereits erwartet wurden. Den Abend verbrachten wir bei diesen zu Hause und lernten sie besser kennen.
Am Freitag, vendredi, trafen sich alle in der Kantine der Schule zum gemeinsamen Frühstück mit Croissants und Kakao, und wir tauschten uns über die neu gewonnenen Bekannschaften mit den Eltern, Geschwistern und Haustieren unserer Austauschpartnerinnen und -partner aus. Anschließend spielten wir einige Spiele, um die Stimmung zu lockern und neue Seiten an unseren französischen FreundInnen zu entdecken und umgekehrt. Um 12 Uhr begann die Mittagspause, in der wir die kulinarisch wenig wertvolle Kantinenkost probieren durften, kurz darauf nahmen wir in kleine Gruppen eingeteilt am französischen Unterricht teil. So konnten wir für den Rest des Tages den Alltag der französischen Jugendlichen erkunden, bis wir um 16:30 dann „nach Hause“ durften.
Dann begann das Wochenende, le week-end, das wir in unseren Gastfamilien verbrachten, das für uns alle wohl eine ziemliche Herausforderung war, denn nun waren wir ganz auf uns allein gestellt.
Am Montag, lundi, waren wir dann aber wieder unter deutschsprachiger Gesellschaft und blieben lediglich bis 12 Uhr mittags im Unterricht. Dann nämlich fuhren wir Deutschen mit dem Zug zur Chapelle de Ronchamp, einer Kapelle auf einem Hügel nahe der Stadt Ronchamp. Diesen Hügel wanderten wir hinauf, wo wir von einer tollen Aussicht, aber auch von Kälte und Wind in Empfang genommen wurden. Während der anschließenden Führung erfuhren wir mehr über den Bau, den Architekten und die Geschichte der Kapelle. Als wir dann durchgefroren, aber an einigem Wissen reicher wieder in Vesoul ankamen, wurde es schon fast Abend.
Am nächsten Tag, dem Dienstag, also mardi, unternahmen wir dann auch etwas mit den französischen SchülerInnen: Gemeinsam mit unseren Lehrern fuhren wir nach Besançon, der nächstgrößeren Stadt, wo wir am Donnerstag auch aus dem Zug ausgestiegen waren. Diesmal allerdings besichtigten wir die Altstadt und absolvierten in Kleingruppen, die sowohl aus Deutschen als auch aus Franzosen bestanden, eine Stadtrallye. Auch in Besançon war es ziemlich kalt, aufwärmen konnten wir uns dann aber in der Turnhalle einer Schule, in der wir unsere mitgebrachten Lunchpakete aßen. Damit war der Tag aber noch nicht vorbei, im Anschluss bestaunten wir bei einer Führung im musée du temps, wörtlich übersetzt „Das Museum der Zeit“, Uhren aller Art, von Sanduhren bis hin zu prunkvollen Taschenuhren reicher Adeliger. Darunter war auch eine Taschenuhr, die historisch gesehen als die komplizierteste überhaupt gilt. Sie kann nämlich noch viel mehr Dinge anzeigen als nur die Uhrzeit. (Wenn ihr das genauer wissen wollt, googelt das Museum :-) Auch konnten wir in einem Workshop mit Zahnrädern eine einfache Uhr zusammensetzen. Schließlich fuhren wir mit dem Bus zurück.
Der geplante Besuch von Vesouls Innenstadt am Mittwoch, mercredi, musste ausfallen, und so unternahmen alle Familien etwas eigenes, wobei sich ein Teil der AustauschpartnerInnen nachmittags zum Bowlen traf. Abgesehen davon mussten wir bereits anfangen, unsere Sachen zusammen zu packen, denn am Donnerstag würden wir zum Bahnhof aufbrechen. Daher traf man sich abends noch in der Kantine, um bei Canapés über die vergangene Woche zu plaudern – gewissermaßen unsere Abschiedsfeier.
Dann war auch schon der Donnerstag gekommen, der Tag unserer Abreise. Mit all unserem Gepäck sowie mit Proviant und allen guten Wünschen von unseren französischen Familien ausgestattet, trafen wir beim collège zusammen. Der Bus, der uns zum Bahnhof bringen sollte, kam erst um 10:30 Uhr, aber da wir alle zum normalen Schulbeginn um 8 Uhr eingetroffen waren, hatten wir noch Zeit für eine Reflexion des Austausches mit unseren Lehrerinnen. Dann aber war das Ende unseres Aufenthalts gekommen, wir winkten ein letztes Mal unseren AustauschschülerInnen, mit dem Gedanken im Hinterkopf, sie vielleicht zum letzten Mal zu sehen, setzten uns in den Bus, fuhren zum Bahnhof und stiegen in den TGV. Und obwohl wir eine schöne Woche verbracht hatten, freuten wir uns wohl alle auch schon, bald wieder zu Hause zu sein.