Vom „Mystery Castle“bis zu „Schwarzen Löchern“
Präsentationsabend des Forder-Förder-Projekts zeigt Vielfalt von Expertenarbeiten, Spielen und Pop-Up-Büchern
An den Abenden des 3. und 4. Mai steigt die Aufregung bei den 38 Schülerinnen und Schülern der fünften bis neunten Klasse allmählich. Denn es sind die beiden Abende, an denen sie ihre Arbeiten des letzten halben Jahres präsentieren: die Ergebnisse des Forder-Förder-Projekts, welches zum wiederholten Male erfolgreich am IKG durchgeführt wird.
Traditionell ist das Ziel des Projekts die Erstellung einer Expertenarbeit und eines dazugehörenden Kurzvortrages, welche im Verlauf eines Schulhalbjahres erarbeitet werden. Dazu verlassen die jeweiligen Schülerinnen und Schüler für zwei Schulstunden in der Woche ihren Regelunterricht und nehmen in dieser Zeit am „FFP“ teil. Lerninhalte der verpassten Unterrichtstunden arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig nach, dazu helfen ihnen auch Lernpaten aus den eigenen Klassen.
Am IKG wurde das FFP bereits im letzten Durchgang um den Baustein der „Spieleentwicklung“ erweitert. Dabei stehen anstelle der Expertenarbeit dieKonzeptentwicklung und Anfertigung eines Gesellschaftsspiels im Fokus. Und auch in diesem Jahr gibt es eine Erweiterung: erstmalig wird das Erstellen eines „Pop-Up-Buches“ als Projektarbeit angeboten.
Bei der Spieleentwicklung können verschiedene Arten, zum Beispiel vom klassischen Brettspiel bis hin zum Rätselspiel, konzipiert werden. Auch das Setting der Spiele wird von den SchülerInnen kreativ aufgegriffen. SpielerInnen müssen zum Beispiel als Raumfahrer Missionen im All erledigen oder einen Kriminalfall als Detektiv lösen.
Beim Pop-Up-Buch wird, ähnlich wie beim klassischen FFP, ein Oberthema oder eine Fragestellung erforscht. Allerdings findet die Verarbeitung der Informationen in Form eines kreativen Buchs statt, welches sich durch besonders aufwändig erstellte Seiten von normalen Büchern abgrenzt. Ein großer Teil der Seiten beinhaltet dabei dreidimensionale Elemente, die sich beim Aufklappen der Seiten erst entfalten. Häufig wird der/die Leser/in auch selbst zum Handeln angeregt, indem er/sie Teile verschieben, herausziehen oder drehen muss. Drei Schülerinnen (Frida und Zoe aus der 7f und Anna-Maria aus der 6a) trauten sich in diesem Jahr an das neue Projekt heran und gestalteten tolle Ergebnisse zum Thema „Harry Potter“, „Delfine“ und „Katzen“.
Dort, wo beim klassischen FFP der Fokus auf dem wissenschaftlichen Arbeiten sowie Umgang mit dem Computer liegt, wird bei der Spieleentwicklung die Strategiefindung und beim Pop-Up-Buch die kreative Gestaltungsform in den Mittelpunkt gestellt.
Bei allen drei Projekten findet zunächst eine Interessenfindungsphase statt, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Fragebögen, Mindmaps und Gespräche mögliche Themen und Fragestellungen finden und eingrenzen, die für ihr Projekt spannend sein könnten.
Im Anschluss recherchieren die Schülerinnen und Schüler zu ihrem gewählten Thema. Dabei nutzen sie die Stadt- und Landesbibliothek sowie diverse Internetquellen. Die betreuenden Lehrpersonen (Frau Drees, Frau Staudacker, Frau Zimnoch, Herr Philipps, Frau Woroniuk und Frau Ostkamp) unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwar, grundsätzlich arbeiten die Schülerinnen und Schüler aber sehr selbstorganisiert. Manche Projekte werden auch in Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet, zum Beispiel entwickeln Luis, Chiara, Pakizenur und ElaSu aus der 7a ihr Detektivspiel „Police-Department 9901“ zu viert.
In der letzten Projektphase werden Vorträge erarbeitet und Präsentationstechniken eingeübt, um die Ergebnisse am offiziellen Präsentationsabend vor Familie, Freunden, Bekannten und LehrerInnen zu präsentieren.
Die beiden Präsentationsabende erweisen sich als voller Erfolg. Um die 120 BesucherInnen erscheinen jeweils und sind Gäste der bunten Themenvielfalt. Von „Künstlicher Intelligenz“ bis hin zu „Frauen, die die Welt verändern“ sind die unterschiedlichsten Themen und Fragestellungen zu finden. Besonders sticht der Vortrag von Schülerin Siana aus der 6b über „Die sieben Weltwunder der Antike“ heraus, denn sie hält ihre Präsentation sogar auf Englisch.
Die Arbeiten werden im Nachgang der Präsentationen von den BesucherInnen begutachtet. Die Pop-Up-Bücher können nun im Detail betrachtet werden und die gebundenen Bücher des klassischen FFPs passagenweise gelesen werden. Auch können an vorbereiteten Tischen die entwickelten Spiele angespielt werden, bei manchen finden sogar richtige Spielrunden statt.
Auch wenn die Kinder und Jugendlichen im Vorhinein sehr aufgeregt sind, können sie nach ihren Vorträgen äußerst glücklich und zufrieden sein.
Auch im nächsten Jahr soll das FFP wieder durchgeführt werden. Für alle interessierten Schülerinnen und Schüler sowie Eltern wird es vorab einen Informationsabend geben, bei dem alle relevanten Informationen zum Projekt gegeben sowie Fragen beantwortet werden können.
(Hanna Ostkamp)